Schimmel als Mietmangel / Mietminderung
Nach einem Urteil des OLG Zelle (2
UH 1/84) kann der Mieter die Miete
wegen feuchter Wände und Schimmelbefall mindern.
Es handelt sich bei Schimmelflecken um Mängel an der
Mietsache (Mietmangel).
Außerdem beeinträchtigt Schimmelbefall das Wohlbefinden
und kann die Gesundheit des Mieters schädigen.
Ist der Befall der Wände mit Schimmelin derart schwerem
Umfang, daß die Gesundheit des Mieters erheblich gefährdet
ist, kann der Mieter das Mietverhältnis
auch fristlos kündigen.
Schimmelpilz*
Als Schimmelpilze fasst man in der Mikrobiologie eine systematisch
heterogene Gruppe von Pilzen (Fungi) zusammen, die aufgrund
ihrer Lebensweise in bestimmten ökologischen Nischen für
den Menschen besondere Bedeutung gewonnen haben.
Schimmelpilze finden sich als faseriger, flockiger oder staubiger,
weißlicher, grauer, bläulichgrüner, gelblicher,
rötlicher, bräunlicher oder schwärzlicher Überzug
auf leblosen Körpern der verschiedensten Art. Feuchte
Luft fördert dabei ihre Ausbreitung. Oft beginnen sie
auf organischen Substanzen zu wuchern, wenn diese einer Fäulnis
unterliegen. Zuerst bildet sich aus einer zufällig auf
die Unterlage gefallenen Schimmelpilz-Spore eine fädige
Struktur, das Mycel. Dieses besteht aus mikroskopisch kleinen,
langen, dünnen, vielfach verzweigten Pilzfäden (Hyphen),
die sich von einzelnen Punkten aus allseitig zentrifugal ausbreiten.
An ihrer Spitze wachsen diese Hyphen mit großer Geschwindigkeit
weiter, so dass der Schimmel nicht selten rasch große
Flächen überwuchert.
Bekannte Schimmelpilz-Gattungen sind Mucor (Köpfchenschimmel),
Rhizopus (gemeiner Brotschimmel), Aspergillus (Gießkannenschimmel),
Cladosporium, Penicillium (Pinselschimmel) und Alternaria.
Alle Schimmelpilze ernähren sich von organischem Material.
Sie zählen zu den heterotrophen Organismen. Als Ernährungsgrundlage
dienen alle möglichen organischen Stoffe, wie sie z.
B. in verfaulenden Früchten, in der Marmelade, in altem
Brot, im Getreide, in Nüssen, im Erdboden, im Holz, im
Kot, in Staubkörnern oder sogar in Kunststoffen vorkommen.
Einige Schimmelpilze wachsen sogar auf Leder.
Penicillium: KonidienträgerDie Vermehrung erfolgt auf
ungeschlechtlichem Wege über Sporen, die überall
in der Luft vorhanden sind und bei schimmelbildenden Schlauchpilzen
- wie etwa Aspergillus oder Penicillium - Konidien genannt
werden. Dazu erzeugen die Myzelfäden nach einiger Zeit
zahlreiche vertikal von der Oberfläche sich erhebende
Sonderhyphen, die Konidienträger. Diese sind bei den
einzelnen Arten unterschiedlich gestaltet und bestehen aus
oft dicht verzweigten Hyphen, die bei schwacher Vergrößerung
wie ein kleiner Wald aussehen. An den äußeren Verästelungen
dieses "Waldes", den Sterigmen, werden reichlich
Sporen (Konidien) gebildet, die kettenförmig aneinandergereiht
nach außen ragen. Der Schimmel nimmt in dieser Periode
eine eher staubige Beschaffenheit an.
Bei den schimmelbildenden Mucorales, die zu den Zygomyceten
gehören, erfolgt die Bildung oft tausender von Sporen
in den Sporangien, kugeligen Anschwellungen am Ende von Sporangienträgern.
Mit dem Begriff "Schimmel" bezeichnet man vor allem
die oberflächlich sichtbaren Auswüchse der Schimmelpilze,
also meist deren Konidien- oder Sporangienträger, seltener
auch deren Mycel.
Man kann zwischen schädlichen Schimmelpilzen (Hausschwamm)
und nützlichen Formen (z. B. Edelschimmel auf Käse)
unterscheiden. Primär schädlich sind Schimmelpilze,
die Mykotoxine produzieren, mittelbar können fast alle
Pilze aufgrund der Sporenausschüttung allergen wirken.
Schimmelpilze können daher auf unterschiedliche Weise
dem menschlichen Befinden schaden:
Ihre Sporen können bei empfindlichen Menschen allergische
Reaktionen hervorrufen.
Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen sowie die Zellwandbestandteile
(Glukane) können toxisch (giftig) wirken.
Sie können Infektionen der Atemwege sowie Asthma hervorrufen.
Dies spielt vor allem bei immungeschwächten Menschen
eine Rolle.
Sie können eine erhebliche Geruchsbelästigung darstellen.
Schimmelpilzbefallene Lebensmittel sind als Ganzes zu entsorgen.
Es reicht nicht, die betroffenen Stellen weg zu schneiden
(siehe auch Mindesthaltbarkeit).
Ein besonderes Problem stellt der Schimmel in Wohngebäuden
dar. Wird feuchte Luft in Innenräumen nicht durch ausreichendes
Lüften abgeführt, so kann sie an verschiedenen Stellen
kondensieren, vor allem an Fensterstürzen, in Raumecken,
an Schlafzimmerwänden und an Schrankrückseiten.
Die feuchten Stellen bilden einen idealen Nährboden für
Schimmelpilze. Daher sind sie auch in Badezimmern häufig
anzutreffen. Und sie kommen nach Wasserschäden im feuchten
Mauerwerk oder in Decken vor. Oft wuchern die Pilze aber auch
lange unbemerkt hinter einer Tapete. Besonders gut gedeihen
die Schimmelpilze bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von
80% und einer Temperatur von über 20 Grad Celsius. Vor
allem Neubauten sind aufgrund der nach der Energieeinsparverordnung
vorgeschriebenen Dichtigkeit der Gebäudehülle so
dicht, dass fast kein Luftwechsel stattfinden kann. Aber auch
unsachgemäße Sanierung von Altbauten kann die Schimmelbildung
fördern. Häufiges Stoßlüften kann hier
Abhilfe schaffen.
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*Dieser
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aus der freien Enzyklopaedie Wikipedia
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Autoren ist in der Wikipedia unter dieser
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